Presse

Die Mörlenbacher Landfrauen im Museum

Odenwälder Zeitung | WESCHTAL | 23.11.2018

Museum: In Bonsweiher tauchen die Landfrauen in die Geschichte der Region ein.

Zirkus Sarrasani wird ein Teil der Ausstellung

 

Das Ehepaar Ewald aus Bonsweiher beim Kartoffelsetzen. Die Aufnahme ist um das Jahr 1950 entstanden.
Bold: Archiv Lorenzen

Bonsweiher. Die Mörlenbacher Landfrauen tauchten bei einem Besuch im „Museum anderer Art“ in Bonsweiher in die Geschichte der Region ein, die mit der Landwirtschaft eng verknüpft ist. Bei einer Multimediapräsentation erlebten sie zunächst, wie die Arbeit der Landfrauen früher einmal ausgesehen hat. Auf historischen Fotos zur Feldarbeit rund um Mörlenbach entdeckten sie immer wieder auch bekannte Gesichter, wie beispielsweise das Ehepaar Ewald beim Kartoffelsetzen, etwa im Jahr 1950. Weiterhin waren Videos von Heiko Lorenzen, dem Vorsitzenden des Kultur- und Museumsvereins Bonsweiher zu sehen, die er vor gut 15 Jahren aufgenommen hat. Sie handeln vom „Mähen mit dem Reff“ auf einem Getreidefeld oberhalb von Mörlenbach „In der Erbach“. Ein weiteres Thema war die Hausschlachtung, bei der auch die ganze Familie eingespannt wurde. Und das zu einer Zeit, als es noch keine Kühlschränke gab. Die Haltbarmachung war hier eine immense Herausforderung.

Ein ruhmreiches Unternehmen

Die Landfrauen erfuhren bei ihrem Besuch im Museum eine Neuigkeit: Im Andenken an den ruhmreichen Zirkus Sarrasani sowie das Direktionsehepaar Ruth und Fritz Mey-Sarrasani, wird eine zurzeit im Aufbau befindliche Station im Untergeschoss des Museums diesem Thema gewidmet, heißt es in der Mitteilung des Museums.

Nach Mörlenbach kam Ruth Mey, zusammen mit ihrem Mann Fritz Mey-Sarrasani, erstmals 1961. Beide hatten den Zirkus nach dem Zweiten Weltkrieg unter großen Mühen und Anstrengungen wieder aufgebaut und waren nun auf der Suche nach einem Winterquartier für den großen Tross. Fündig wurde das Ehepaar auf dem Gelände des damaligen Sägewerks Leonhard Schenk in Mörlenbach.

In dem Bildvortrag, den Lorenzen aus vielen Materialien zusammengestellt hat, gewannen die Zuhörerinnen einen Einblick, was sich hier im „Winterquartier“ so alles tat. So entstanden im Sägewerk unter Anleitung des gelernten Zimmermanns Fritz Mey-Sarrasani ganze Zirkustribünen, sogenannte Gradins. Zu vielen Fotos aus dieser Zeit kannten einige der Anwesenden Details, die für die Aufarbeitung dieses Zeitabschnitts wertvoll sind.

Den Abschluss des Tages bildete ein gemütliches Beisammensein im Museumsstübchen bei Kaffee und Kuchen, für das Heike Zuck und Helga Blessin sorgten.

 

Im Winterquartier des Zirkus Sarrasani in Mörlenbach entstanden einst ganze Zirkustribünen, sogenannte Gradins.

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