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Exkursion in die wundersame Welt der Bäume

Starkenburger Echo | 17. Februar 2011 | Brigitta Schilk

Waldwanderung: Kultur- und Museumsverein Bonsweiher beschert Kindern und Erwachsenen eine spannende Führung mit Förster Klaus-Peter Winterfeldt

Lehrreiche Tour: Viel Wissenswertes über den heimischen Wald erfuhren die Teilnehmer_innen einer Wanderung mit Förster Klaus-Peter Winterfeldt. Zu der Tour eingeladen hatte der Kultur- und Museumsverein Bonsweiher.

Zehn Kinder und 15 Erwachsene versammelten sich am Samstagnachmittag am Waldsee, um mit Förster Klaus-Peter Winterfeldt durch den Wald zu laufen und viel Neues über Bäume zu erfahren. Die erste Frage des Försters richtete sich an die Sechsjährigen. Die konnten einen ein Jahr alten Baum allerdings nur mit Hilfe der Erwachsenen identifizieren.

Die kleinen Waldwanderer bestaunten die zehn Zentimeter hohen Jungbäume, deren Knospen im Winter gerne von Rehen verspeist werden. Mit vielen weitere interessanten Fragen weckte Winterfeldt die Aufmerksamkeit der Kinder. Ein acht Jahre alter Junge fragte nach den „Hubbeln“ auf den Blättern und hörte, dass in ihnen Larven leben, aus denen sich Gallmücken oder Wespen entwickeln. Winterfeldt zeigte den Kindern Fichtenharz, Bernstein und versteinertes Holz und bettete in Geschichten viel Wissenswertes ein. Ein 20 Jahre alter, verwitterter Baumstamm faszinierte die Kinder. Sie durchsuchten ihn nach Lebewesen und drückten aus dem weichen Holz das Wasser heraus. Ein Mädchen fand einen Puppenräuberkäfer, andere hielten einen geringelten Tausendfüßler und Spinnen in den Händen.

Über Äste und quer durch eine Buchendichtung gelangte die Gruppe zu einem Jungwald mit 15 bis 20 Jahre alten Bäumen. Dort erklärte der Förster, welche Stämme als Brennholz aussortiert werden. Astfreie, gerade gewachsene Bäume bleiben stehen. Der nächste Wegabschnitt führte ins „Stangenholz“. Das sind 50 bis 70 Jahre alte Bäume, die als Brennholz oder in der Papier- und Möbelindustrie verwendet werden. Auf dem Laubboden hatte Winterfeldt elf in Folien eingeschweißte Blätter ausgelegt, die die Erwachsenen bestimmen sollten, was mitunter lebhafte Diskussionen auslöste. Leichter war es, die in Gläsern aufbewahrten Samen den Blättern zuzuordnen, manche Kinder konnten hier ihr Wissen anbringen.
Langeweile kam unterwegs nicht auf, vielmehr häuften sich die Fragen. Vorbei ging es an einem Bestand mit 100 bis 110 Jahre alten Bäumen, die für die Möbelindustrie bestimmt sind, bis zu einem lichten Hügel mit viel Grün. Dort stehen verschiedene Baumarten mit dem beachtlichen Alter von 120 bis 140 Jahren, also Altholzbestand der fast zwei Menschenleben überdauert hat. Im Mischwald fühlten sich alle wohl, so auch die Vögel und andere Tiere. In einem halbhohen Baum hatte ein Specht eine Höhle gebaut. Der Förster wollte wissen, wann die Spechte klopfen - außer zur Nahrungssuche und Höhlenbau. Sichtlich überrascht waren die Wanderer, als Winterfeldt aus einer Streichholzschachtel eine Zwergfledermaus herausholte.
Der Kultur- und Museumsverein Bonsweiher hatte Winterfeldt zu der Waldführung „Bäume und Tiere im Winterwald“ eingeladen und damit sein auf Naturerleben ausgerichtetes und kulturelles Jahresprogramm eröffnet.

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