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Meilenstein in der Dorferneuerung

Starkenburger Echo | 12. September 2012 | Brigitta Schilk

Tag des offenen Denkmals: Teil des Geschichtspfades bei Mörlenbach eröffnet – Reges Interesse auch in Zotzenbach

Der Kultur- und Museumsverein Bonsweiher (KuM) eröffnete am Tag des offenen Denkmals den ersten Teil des künftigen Geschichtspfads zwischen Mörlenbach und Bonsweiher. Auch Kulturgüter in Zotzenbach wie das Motorradmuseum Steinmann fanden reges Interesse.
Der stellvertretende Vorsitzende des KuM Bonsweiher, Heiko Lorenzen, hatte vor zwei Jahren begonnen, den Geschichtspfad von Mörlenbach bis Ober-Laudenbach zu planen, der jetzt für die Öffentlichkeit konkrete Züge annimmt. In ihrer Begrüßung nannte die Vorsitzende Simone Hofmann dies einen Meilenstein in der Dorferneuerung und dankte dem Heimatforscher Heiko Lorenzen, der zehn Jahre Geschichtsgut gesammelt hat.

Bürgermeister Lothar Knopf schätzte ihn für seinen Einsatz und den KuM-Verein für das Ehrenamt. Er hoffte auf Widerhall in der Bevölkerung für den präsentierten Fundus an Geschichte und Kultur, die der Ort birgt.
Den Weg zwischen Mörlenbach und der Juhöhe säumen seit einigen Tagen fünf Geopunkte. Die Informationstafeln widmen sich den drei Ederbach-Mühlen: in Mörlenbach der Schütz-Mühle, in Bonsweiher der ehemaligen Dummes-Mühle und der Mader-Mühle sowie der Alten Schule.

Auf der Juhöhe hängt eine Tafel am Hölzerlips-Haus, dem Unterschlupf „Kochemer Bayes“, in dem sich die Hölzerlips-Räuberbande vor 200 Jahren verborgen hielt. Lorenzen erklärte an einer großen Karte, dass für das nächste Jahr weitere fünf kulturhistorische Geopunkte angedacht seien. Drei davon sollen in Mörlenbach zu den Themen stehen: ein alter Kultplatz – der Donnersberg; das mittelalterliche Stadtbild von Mörlenbach vor der Zerstörung (1608); die Sage um die drei silbernen Glocken.
Im Bonsweiherer Wald wird beim Steinbruch am Zigeunerkopf ein Geopunkt das Thema „die Steinhauerei im Odenwald“ darstellen und auf der Juhöhe an die Wasserversorgung „vom Ziehbrunnen zur Widderpumpe“ erinnern.

Über 100 Besucher kamen den Tag über zur Alten Schule, darunter viele ältere Leute, die sich an diesem Ort an ihre Schulzeit erinnerten. Sie waren angetan von der grunderneuerten Örtlichkeit und freuten sich auf das neue Gesicht der Schule. Der Museumsprojektleiter Heiko Lorenzen hat für das Museum in Bonsweiher ein klares Ziel vor Augen: „Die Leute sollen nicht nur einmal hineingehen und das war’s dann.“ Er erhofft sich, dass die Menschen jedes Jahr wiederkommen. Am detailgenauen Modell erläuterte er, wie dies mit wechselnden Episoden und Geschichtsereignissen in Wort und Bild erreicht werden könne.

Mit zeitgemäßen Medien wie Informationsinseln, Bilderrahmen mit Flachbildschirmen sowie einem Zugang zum Multimediaarchiv über einen Bildschirm an der Schiefertafel soll ein dynamisches Museum entstehen, das sich grundlegend von einem herkömmlichen Dorfmuseum unterscheidet.
Mit Anekdoten amüsierte Lorenzen seine Zuhörer, die seinen Erklärungen an den drei Modellen zu den Museumsräumen folgten. Die Besucher bewunderten die kleinen plastischen Exponate in den Modellen und waren begeistert von so viel Engagement. Im ehemaligen Klassenzimmer übergab der Ortsvorsteher Hans-Peter Kuhlmann an Heiko Lorenzen ein antiquiertes Schulbuch aus den vierziger Jahren. Immer wieder besuchten Bonsweiherer in Grüppchen das ehemalige Klassenzimmer, und sie blickten auch in die weiteren Räumlichkeiten hinein.
Der die Sanierung begleitende Architekt Lothar Mundt schaute am Sonntag mit seiner Frau vorbei und diskutierte dabei mit dem Vorsitzenden des Dorferneuerungsbeirats, Detlev Haas, so manche offene Fragen bei der Restaurierung.

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