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Ein Abenteuer nach dem anderen

Starkenburger Echo | 21. März 2013 | mano

Kindertheater: Weinheimer „Holzwurm“-Ensemble bringt die „Bremer Stadtmusikanten“ nach Bonsweiher

Die Geschichte der „Bremer Stadtmusikanten“ kennt fast jedes Kind. Nun machte das berühmte Quartett aus Grimms Märchenwelt Station in Bonsweiher. Der Theater- und Filmverein „Holzwurm“ aus Weinheim gastierte mit dem Kindertheater an zwei gut besuchten Nachmittagen im Dorfgemeinschaftshaus. Das junge Publikum war begeistert.

Eingeladen hatte der Kultur- und Museumsverein Bonsweiher, der mit dem Weinheimer Ensemble einen Volltreffer in niveauvoller Unterhaltung für Kinder und deren Eltern gelandet hatte. Von Anfang an waren die Darsteller bemüht, die vielen Kinder, die gebannt das Geschehen auf der Bühne verfolgten, ins Stück mit einzubeziehen. Es wurde viel gelacht, gescherzt und laut gerufen, während die Figuren von einem haarsträubenden Abenteuer ins nächste stolperten.

Darsteller ganz nah am jungen Publikum

Wenn es die Dramaturgie erforderte, agierten die Darsteller auch vor der Bühne weiter, kamen auf diese Weise immer wieder ganz nah an ihr Publikum heran. Eine Stunde lang, ohne Pause, um so die Aufmerksamkeitsspanne der Kinder nicht zu überfordern. Dabei waren manche der Darsteller nur wenig älter als ihre kleinen Fans, die sie aus dem Saal heraus anfeuerten. Der jüngste Akteur bei den „Holzwürmern“ ist gerade einmal acht Jahre alt, spielt neben seiner Rolle auch schon mal spontan Gitarre auf der Bühne.

Das Weinheimer Ensemble steht zwar in der Tradition des Volkstheaters, hat in den 20 Jahren seines Bestehens jedoch einen hohen professionellen Anspruch entwickelt. Davon konnten sich bei den zwei Auftritten am Samstag- und am Sonntagnachmittag in Bonsweiher rund 150 zahlende Besucher überzeugen. Bei ihrem ersten Gastspiel vor einem Jahr waren es noch etwa die Hälfte. Doch die darauf einsetzende Mundpropaganda hat inzwischen Früchte getragen.

Während im Jahr 2012 noch die „Biene Maja“ auf der Suche nach Honig über die Bühne in Bonsweiher summte, machten sich nun die „Bremer Stadtmusikanten“ – Esel (Barbara Schäfer), Hund (Laila Purpus), Katze (Emma Jalowiky) und Hahn (Matthis Hoger) – auf die abenteuerliche Reise von ihrem Bauernhof in die alte Hansestadt. Da sie von ihrer Müllerin, der Witwe Bolte (Veronika Stapf) als zu alt und behäbig betrachtet werden, wollen sie aller Welt (und nicht zuletzt auch sich selbst) das Gegenteil beweisen.

Unterstützung durch die Zuschauer

Auf ihrer Reise durch ein gefährliches Moor waren die vier Freunde ein um das andere Mal auf die Hilfe ihres Publikums angewiesen, das auch schon mal kräftig „Hauruck“ schrie, als es darum ging, den übermütigen Hahn wieder aus dem Matsch zu ziehen. In einer anderen Szene war es die resolute Räuberhauptfrau Gertrude (Katja Hoger), die Unterstützung bei der Suche nach ihren tölpelhaften Komplizen (Dirk Jalowiky, Rainer Stefan, Noell Cortes, Johan Hubach) benötigte. „Könnt ihr mal laut nach ihnen rufen, Kinder?“, wandte sie sich hilfesuchend an die Zuschauer. „Aber ihr müsst ganz laut rufen, weil die nicht besonders helle sind“.

Das Ende der Vorstellung (Regie: Katja Hoger und Barbara Schäfer) löste beim Publikum großen Beifall aus. Denn den vier Freunden gelingt es, die Räuberbande aus ihrem eigenen Blockhaus im Moor zu vertreiben. Und weil es Hund, Katze, Huhn und Esel dort so gut gefällt, beschließen sie einfach, darin zu bleiben.

Auch die kleinen Gäste im Saal wären wohl gerne noch ein wenig länger geblieben – vielleicht gibt es im nächsten Jahr wieder eine Vorstellung.

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