Starkenburger Echo | 17. Oktober 2013 | Brigitta Schilk
Tanzkaffee: Auftaktveranstaltung in Bonsweiher mit dem Salon-Orchester Chapeau wird begeistert angenommen
40 Tanzbegeisterte tummelten sich am Sonntag beim ersten Tanzkaffee des Kultur- und Museumsvereins (KuM) im Dorfgemeinschaftshaus in Bonsweiher. Nach zweieinhalb Stunden schwungvoller Tanzmusik, gespielt vom Salon-Orchester Chapeau, bedankten sich die Besucher mit tosendem Beifall.
Das Orchester der Jugendmusikschule Weschnitztal/Überwald widmete sich vor allem den Schlagern der zwanziger bis vierziger Jahre. Viele tanzbegeisterte Gäste hatten die Gelegenheit wahrgenommen, die Premiere der Veranstaltung mitzuerleben. Kultur- und Museumsverein Bonsweiher (KuM) belebte damit eine Tradition aus den fünfziger und sechziger Jahren wieder. Damals war Tanzen eine beliebte Freizeitbeschäftigung. Abends und an Sonntagen besuchten junge Paare gerne ein Tanzlokal. Überall im Weschnitztal gab es zahlreiche Gaststätten, die mit Livemusik aufwarteten.
Der KuM-Verein wartete in den vergangenen Jahren mit einigen Angeboten für Kinder und für Erwachsene auf, der Tanzkaffee richtet sich nun vor allem an Senioren aus Bonsweiher und Umgebung. Allerdings sind auch junge Leute gern gesehene Gäste, betonte Vorsitzende Simone Hofmann.
Nach und nach füllte sich am Sonntagnachmittag der Saal im Dorfgemeinschaftshaus. Die ersten Tanzrunden mit Fox und langsamem Walzer eröffnete stellvertretender Vorsitzender Heiko Lorenzen mit Ehefrau Marianne. Bei Max Raabes Klassiker „Kein Schwein ruft mich an“ verschwanden die Paare allerdings von der Tanzfläche, der Tango bereitete wohl Probleme. „Kein Mann tanzt mit mir“, hätten einige ältere Damen singen können. Sie verpassten die Chance, sich bei der Damenwahl einen Partner zu ergattern und wollten auch gar nicht tanzen. Sie erfreuten sich an alten Schlagern und der gemütlichen Kaffeerunde.
Flotte Melodien mit witzigen Texten
Das Salon-Orchester unter Leitung von Martina Heimes spielte die flotten alten Melodien mit humoristischen Texten mit viel Schwung, Viele der Texte waren vor allem älteren Besuchern in bester Erinnerung. Manche Melodien summte und sang das Publikum leise mit. Lieder wie „Was machst du mit dem Knie, lieber Hans“, der Foxtrott „Das kannst du deiner Großmama erzählen“ oder „Ich bin die fesche Lola“ sorgten für ausgelassene Stimmung. Der langsame Walzer „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ lockte schließlich sechs Tanzpaare auf das
Parkett.
Anspruchsvoll und sehr individuell war das Lied „Das Nachtgespenst“, das Michael Valentin mit der passenden Mimik trefflich untermalte. Er schilderte singend, wie ein Oberamtmann in Häuser eingestiegen und dort voyeuristisch unterwegs war.
Heiko Lorenzen hatte ein Foto von einem Tanzkaffee in einem Hamburger Café mitgebracht und erzählte von Erinnerungen, die verschiedene Lieder in ihm geweckt hatten. Er erinnerte an die Tanztradition, die es vor 50 Jahren in Bonsweiher noch gegeben hatte.
Viel Beifall erhielt er von den Gästen, als er zusagte, dass der KuM-Verein in Bonsweiher regelmäßig Tanzkaffees anbieten werde. Gute Stimmung verbreitete die Sängerin Beate Angenendt mit Liedern über die Facetten der Liebe, danach erfreute sich das Publikum an tierischen und melancholischen Schlagern.
Das Orchester, das unter anderem aus einem Klavier, Schlagzeug, Holz- und Blechblasinstrumenten sowie Akkordeon bestand, spielte sich in die Herzen des Publikums und verabschiedete sich mit dem langsamen Walzer „Sag beim Abschied leise Servus“.